Zurück

Gerhild Becker

Beruf / Funktion:

Gleichstellungsbeauftragte Amt Kropp – 1992 - 2005

Biografie:

Die erste ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte im Amt Kropp startete am 1. März 1992.

Am 1. Juni 1998 wurde Frau Becker hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte mit 19,25 Stunden in der Woche.

Alle Jahresberichte belegen, welche enorme, vielseitige und tatkräftige Pionierarbeit sie in vielerlei Hinsicht leistete. Frau Becker war der Zeit weit voraus mit Ideen und Themen, die uns aber auch noch heute in der Gleichstellungsarbeit begegnen.

In den Anfängen war es besonders schwierig. Die Bürgermeister aus den kleinen Gemeinden konnten mit dem Amt „Gleichstellungsbeauftragte“ überhaupt nichts anfangen. So musste sich Frau Becker am Anfang so manchen „blöden“ Spruch anhören. Frau Becker schrieb, dass sie sehr vom damaligen Bürgermeister Herrn Rainer Müller unterstützt worden sei – sonst hätte sie vielleicht aufgegeben.

In ihrer Gleichstellungsarbeit lagen Frau Becker besonders folgende Themen am Herzen:

  1. Die betreute Grundschule war für Frau Becker das erste große Projekt. Fünf Jahre hat es gedauert bis die betreute Grundschule in Kropp eingeführt wurde.
  1. „Wiedereinstieg nach der Familienphase“ war ein weiterer Schwerpunkt – es liefen mehrere sechswöchige Kurse für die Frau Becker Fördergelder beantragte und die sehr erfolgreich waren.
  1. Auch die Reihe mit der VHS „Frau interessiert sich Frau informiert sich war sehr erfolgreich und wird noch weiterhin veranstaltet.
  1. In den amtsangehörigen Gemeinden wurden Frauengesprächskreise aufgebaut.
  1. Frau Becker hat sich ferner für eine jugendfreundliche Gemeinde zusammen mit der Jugendpflege des Kreises und der Politik eingesetzt.
  1. Es wurden Kurse „Selbstverteidigung für Mädchen“ angeboten die gut angenommen wurden – für Jungen war es eher schwierig.
  1. Die Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung zum Thema „Teilhabe“ hat Frau Becker sehr viel Spaß gemacht.

Was sich so leicht aufzählen lässt, schreibt Frau Becker, war mit vielen Schwierigkeiten verbunden und man brauchte einen langen Atem.

Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen auf Kreis und Landesebene war für Frau Becker selbstverständlich. Laut Frau Becker war es erschreckend, wie schwer es einige Kolleginnen hatten. Sie bekamen keine Informationen, oft wurde ihre Arbeit nicht bezahlt. Frau Becker wurde oft von den Kolleginnen beneidet für die gute Zusammenarbeit mit der Politik und der Verwaltung.

Ein spannendes Projekt war laut Frau Becker auch die Erstellung eines Kalenders. Aus den damaligen 8 amtsangehörigen Gemeinden hat Frau Becker Frauenschicksale aus dem 19. Jahrhundert recherchiert und niedergeschrieben. Ein Exemplar ist im Landesarchiv verwahrt.

Gerhild Becker

Gerhild Becker
Mädchenname: Hamann
Geboren am 17.10.1940
in Hamburg